German Macrame Book (1975) Deutsch Makramee Buch

German Macrame Book Review (published 1975) Makramee

German Macrame Book Review (published 1975). Makramee: schöpferische Knüpfereien mit Fäden und Schnüren von Freya E. Lentz. In diesem Buch wird Wert auf übersichtliche Anleitungen gelegt. Es werden hier nur die beiden Grundknoten gezeigt, um Makramee für alle verständlich und überschaubar darzustellen. Alle Modelle sind lediglich aus diesen beiden Knoten und ihren Varianten gestaltet.

Makramee ist eine uralte Technik des Knotens. Geknotet wurde mit Pflanzenfasern, Haaren oder Streifen von Tierhäuten, wahrscheinlich zuerst, um Gegenstände zusammenzuhalten. Aus diesem einfachen und zweckgebundenen Beginn entwickelte sich dann der schmückende Wert des Knotens. Schon vor 3000 Jahren wurden künstlerische Knoten von den Ägyptern verwendet, wie Gräberfunde berichten. Die Chinesen entwickelten eine ornamentale Form des Knotens, die Japaner verwendeten Knoten für zeremonielle Zwecke. In Peru benutzten die Inkas für ihre Verständigung die Knotenschrift. Die Kopfjägertrophäen weisen Knoten auf und Knotengedächtnisstützen wurden in vielen Ländern verwendet - in Tibet, Persien und Mexiko. Knoten spielten eine große Rolle in alten Kulten und im Aberglauben.

In allen Kulturen läßt sich die Entwicklung des Knotens verfolgen und mit der Herstellung von immer geeigneteren Materialien nahm auch die Vielfalt der Knüpftechnik zu. Die Seeleute trugen dann sehr wesentlich dazu bei, daß die unterschiedlichen Techniken in aller Welt verbreitet wurden. Die Indianer ent-wickelten ihre eigene Art, welche stammesgeschichtliche Merkmale trug. In Frankreich und ebenso in Italien wurde ein eigener Stil entwickelt. Das Knüpfen wurde sehr populär und vor allem auch in Klöstern gelehrt. Warum diese für jedermann zugängliche und schöpferische Fähigkeiten fördernde Betätigung wieder in Vergessenheit geriet, ist nicht ganz erklärlich. Nachdem man sich dieser uralten handwerklichen Beschäftigung wieder zugewandt hat, entdeckt man heute immer neue Möglichkeiten der Gestaltung, einerseits durch die bisher nicht gekannten Materialien, anderseits aufgrund der gewandelten Lebensweise unserer Zeit. Es ist erstaunlich, wieviel Freude wir empfinden, wenn wir mit unseren Fingern und den einfachen Materialien imstande sind, strenge Folgen von Motiven an-einanderzureihen oder dynamische Ornamente und verspielte Formen zu ent-wickeln. Mag es sein, daß die technische Vollkommenheit auf vielen Gebieten unseres Lebens, das exakte und oft nicht mehr überschaubare Funktionieren technischer Abläufe am Arbeitsplatz uns wieder die Hinwendung zu diesem einfachen handwerklichen Tun ermöglicht. Wer sich mit dieser Form des Knüpfens einmal eingelassen hat, wird erleben, wie faszinierend sie ist.